Vor der Kaserne, vor dem großen Tor

Das Griesheimer Wirtschaftsviertel

Vor der Kaserne, vor dem großen Tor, stand eine Laterne und steht sie noch davor, so wollen wir uns da wiedersehen…„, so beginnt das Lied „Lili Marleen“ von Lale Andersen. Es wurde 1939 veröffentlicht und erlangte große Popularität während des Zweiten Weltkrieges, erstaunlicherweise auf deutscher wie auch auf alliierter Seite. Es handelt von der Hoffnung eines Soldaten, dem Krieg zu entkommen und wieder seine Geliebte treffen zu können.

Das „große Tor“ in dem Lied ist dabei kein kompliziert zu entschlüsselndes poetisches Bild der Verbindung bzw. Trennung des soldatischen und des zivilen Lebens. Vielmehr konnte jeder Soldat sich so ein Tor ziemlich gut vorstellen, gehörte es doch ganz real zum Bild jeder Kaserne. Innerhalb dessen hatte man zu funktionieren, musste sich als unbedeutendes Zahnrad in die zuweilen tödliche Maschinerie einfügen. Außerhalb durfte man Mensch sein. Dies zeigt sich bei jeder Kaserne auch baulich: Innerhalb war alles funktional geordnet, sozusagen in Reih´ und Glied. Außerhalb des Kasernentores liegen meist bunte und ungeplante Ansammlungen von Gebäuden, in denen die Soldaten das Menschsein ausleben konnten.

Das war vor der Kaserne am Griesheimer Sand genauso wie bei römischen Kastellen.

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Der Schießplatz

In der Griesheimer Südgemarkung (die seit 1937 größtenteils zu Darmstadt gehört) wurde von 1874 bis in die 1920er Jahre geschossen. Geübt wurde damals mit Artilleriegeschützen die von der heutigen Autobahn bis fast nach Goddelau / Wolfskehlen schießen konnten. Noch heute kann man in diesen Bereichen gefährliche Hinterlassenschaften aus der Schießplatzzeit finden (von denen man aber in jedem Fall die Finger lassen muss).

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