Einen Berg kann man nicht versetzen…

…aber umbenennen, das geht dagegen schon.

Griesheim hat zwar selbst keine nennenswerten Erhebungen zu bieten, vom Stadtgebiet aus sind aber zwei ausgewachsene Berge meist gut zu sehen, nämlich der Melibokus im Süden und der Große Feldberg im Taunus, wenn man nach Norden schaut. Beiden gemeinsam ist, dass sie nicht mehr ihren ursprünglichen Namen tragen.

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Verlassene Siedlungen

Griesheim liegt ungewöhnlich weit von seinen Nachbarorten entfernt. Dies hat auf der einen Seite landschaftliche Gründe: Die Sanddünenlandschaft östlich von Griesheim war für die Besiedlung unattraktiv und blieb deshalb relativ leer.

Zum anderen sind aber auch zahlreiche Siedlungen bei Griesheim im Laufe der Zeit verlassen worden.

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Gerade so verpasst

In Gegensatz zu den meisten seiner Nachbarorte ist Griesheim relativ spät erstmals schriftlich erwähnt worden. Weiterstadt tauchte 948 n. Chr. auf, Groß-Gerau 910 und Pfungstadt sogar schon 784. Darmstadt wird immerhin im 11. Jahrhundert erwähnt. Die älteste Urkunde, die Griesheim nennt, wurde dagegen erst im Jahr 1165 verfasst. Das ist vor allem deshalb erstaunlich, weil archäologische Funde nahelegen, dass Griesheim schon seit dem 6. Jahrhundert besiedelt war und es nicht unwahrscheinlich ist, dass die damalige Siedlung schon „Griesheim“ geheißen haben könnte.

Und diese Siedlung lag im Jahr 1002 leider etwas zu weit östlich, südlich oder westlich, sonst wäre Griesheim vielleicht damals schon aus dem Dunkel der Geschichte aufgetaucht…

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Straßennamen in einer dunklen Zeit

Straßennamen geben immer einen Einblick in die Geschichte. Manche erinnern an längst vergessene Bauten, an bestimmte Ereignisse und natürlich an historische Personen.  Nicht immer sind die Namen glücklich gewählt, denn jeder Mensch hat seine guten und schlechten Seiten. Man sollte eine Straßenbenennung deshalb sicher nicht als Heiligsprechung interpretieren,  sondern als Einladung, sich mit der benannten Person einmal genauer zu beschäftigen. Das Namensschild wird damit gewissermaßen zu einem „Denkmal“ im wortwörtlichen Sinne. Aber auch diese Auffassung hat ihre Grenzen – aus wirklich guten Gründen sind die Straßenumbenennungen im sogenannten Dritten Reich nach dessen Zusammenbruch wieder rückgängig gemacht worden.

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Hessisch seit 540 Jahren

Griesheim liegt in Hessen. Und das Zentrum von Hessen verortet man im Allgemeinen irgendwo im Rhein-Main-Gebiet. Dabei gehören viele Städte dieses Ballungsraumes noch gar nicht so lange zu Hessen. Frankfurt, der Taunus, der Rheingau, selbst die Landeshauptstadt Wiesbaden sind erst seit 1946 dabei. Auch Griesheim liegt außerhalb des ursprünglichen Gebietes von Hessen, dessen Zentrum weit von hier entfernt lag.

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Am Abgrund

Atombomben in Griesheim in den 1960ern

In Zeiten wie diesen wird einem für kurze Momente klar, wie zerbrechlich womöglich all das sein könnte, was wir so um uns herum als normal und unerschütterlich sehen. Dabei ist das Spiel mit dem Feuer in einer Welt, der militärische Mittel zur Verfügung stehen, die wir uns in ihrer Wirkung kaum ausmalen können, eines, dass man besser unterließe. Und man sollte sich auch gut die Gründe überlegen, warum neuerdings so viele trotzdem mit dieser Gefahr sympathisieren.

Die Werkzeuge, die der Menschheit den Untergang bringen könnten, sind dabei gar nicht unerreichbar weit weg. In Griesheim waren zum Beispiel in den 1960er Jahren Atomraketen stationiert. Der Abgrund war damals zum Greifen nahe.

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Auch in Griesheim

Heute vor 81 Jahren fand in ganz Deutschland ein Pogrom gegen jüdische Mitbürger und jüdische Einrichtungen statt. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden mindestens 800 Menschen ermordet, jüdische Gotteshäuser beschädigt oder ganz zerstört, Läden und Gebäude verwüstet, Friedhöfe geschändet. Am nächsten Tag begannen die Nationalsozialisten und ihre zahlreichen Unterstützer und Mitläufer, zehntausende Menschen in Konzentrationslager zu deportieren. Diese Geschehnisse fanden nicht nur irgendwo in der Ferne statt. Sie fanden im ganzen Land, in fast allen Orten statt. Auch in Griesheim.

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Reformation in Griesheim

Der 31. Oktober ist der Reformationstag. Dabei wird daran erinnert, dass Martin Luther am 31.10.1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg anschlug. 2017 jährt sich dieses Ereignis zum fünfhundertsten Mal. In den Thesen wurde Kritik an der katholischen Kirche formuliert und Vorschläge zu deren Reformation, also zur Erneuerung, gemacht. Dieses Ziel wurde nicht erreicht, stattdessen begann ein Prozess, der letztendlich zur Spaltung der christlichen Kirche führte.

In Griesheim begann die Reformation nicht ganz vor 500 Jahren, sondern etwas später, genauer gesagt im Jahr 1529.

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