Mit Beginn des Zwiebelmarktes am letzten Freitag ist auch ein weiterer Marktplatz auf der Bildfläche aufgetaucht: der Rathausplatz. Erstmals wurde er in das Festgelände miteinbezogen. Passend zu dem Wegweiser, der von hier die Richtung der Griesheimer Partnerstädten zeigt und die Entfernung bis dort angibt, wurde diesmal das „Internationale Dorf“ hier angesiedelt. Stände aus Bar-le-Duc, Pontassieve und Gyönk boten französische, italienische und ungarische Spezialitäten an.
Rund um den Brunnen waren dazu noch Tische und Bänke angeordnet. Verkehrsprache war neben Deutsch und Griesemerisch unter anderem Französisch, Italienisch, Ungarisch und Englisch.
Und schon am ersten Abend zeigte sich: das funktioniert sehr gut. Als ob der Platz dafür gemacht wäre.
Dabei hat der kleine Platz noch vor wenigen Jahren ein Schattendasein geführt. Getrennt von den umliegenden Straßen durch eine hohe Hürde aus dunklen Pflanzen war er von außen noch nicht einmal zu sehen. Dabei hatte die Neugestaltung, die Wohl Ende der 1980er oder in den 1990er Jahren erfolgte, eigentlich anderes im Sinn: Ein Brunnen plätschert in der warmen Jahreshälfte vor sich hin, Bänke laden zum Sitzen ein und historisierende Laternen sollten eigentlich für eine gute Aufenthaltsqualität sorgen.
Aber es zeigte sich: Ohne dass die Qualitäten von außen gesehen werden können, kann auch kein Publikum gewonnen werden.
Und es gibt diesen Spruch: Gehe nie zu Deinem Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst. Und das trennende Grün brachte genau diese Barriere zwischen der Politik im Rathaus und dem Leben draußen ganz wunderbar zum Ausdruck.
Ca. 2012 oder 2013 wurde das glücklicherweise geändert: Bis auf einen schönen Baum wurde das „Abstandsgrün“ zu einem einladenenden, offenen Grün umgestaltet und zusätzliche direkte Verbindungswege auf den Platz geschaffen. Der Rathausplatz ist nun etwas mehr Teil der Stadt geworden und das Rathaus damit auch. Und mit der Nutzung beim Zwiebelmarkt hat der Platz nun Qualitäten gezeigt, die vor kurzem noch kaum jemand erahnt hätte (inkl. Freibadqualitäten!).
Die Geschichte der Griesheimer Marktplätze können Sie hier nocheinmal nachlesen: LINK
Und die Geschichte des ältesten Griesheimer Marktes in der Altstadt finden Sie hier: LINK
PS: Kann man Fenchelwurst auch in Griesheim kaufen oder muss man dazu in die Toscana fahren?
Ein Gedanke zu „Fünfter Marktplatz entdeckt“