Vor einigen Tagen hatte ich ja die Frage gestellt, welche Bedeutung die Textzeile „es ess kao Reitschul do“ im Griesheimer Kerwelied haben könnte. Ich habe dazu unermeßlich viele Zusendungen aus der Leserschaft erhalten (1) und habe von mir aus mit Experten und Zeitzeugen (1) gesprochen.
Lesen Sie hier die Auflösung.
Die Lösung scheint wohl recht einfach. Das Kerwelied wird nämlich von Generation zu Generation weitergegeben. Und manch eine Generation nimmt sich dann einfach heraus, den Text ein bißchen zu ändern und anzupassen. Und manchmal ist es auch einfach so, dass eine kuriose Textzeile hinzukommt. Vielleicht einfach nur, weil sich der Text reimt.
Wem diese Antwort zu einfach und vor allem zu wenig kulturvoll erscheint, mag sich daran erinnern, dass die Kerb trotz ihres historischen Hintergrundes hauptsächlich dazu besteht, etwas gute Laune zu verbreiten.
Außerdem sei erinnert an den Refrain, den Paul McCartney 1968 bei den Beatles, der immerhin bedeutendsten Band aller Zeiten (meine Meinung), dichtete:
Ob la di, Ob la da, Life goes on, bra La la How the life goes on.
Dem ist an Inhaltsschwere nichts hinzuzufügen…
Ergänzend will ich aber noch den Gedanken von Sebastian Schecker wiedergeben, der mir vorschlug, dass die Textzeile zur Reitschul´ in einem Jahr zum Text hinzukam, als vielleicht wegen Krieg oder der französischen Besatzung kein Karussell auf der Kerb aufgestellt werden konnte.
Dies würde natürlich voraussetzen, dass es in Griesheim schon vor dem Krieg oder der Besatzung schon Feste gab, auf denen man ein Karussell aufgestellt hatte. Und dass das tatsächlich so war, das hören wir im nächsten Artikel.
Ihnen ist die Zeit bis zum nächsten Artikel zu lang?
Dann lesen Sie doch einmal hier über einen römischen Fund aus Griesheim.
Oder wie wäre es mit dem Vorschlag, die ehemalige Griesheimer Mülldeponie mit einer Almhütte zu bebauen?
Ein Gedanke zu „Es ess kao Reitschul do“